Von Spidercams und fairen Milchpreisen –
Mathematische Modellierung am Marion-Dönhoff-Gymnasium Lahnstein in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau – 23.01.-25.01.2017
Hört oder liest man von einem Projekt, welches sich mit mathematischen Modellierungen beschäftigt, so fallen einem zuerst Übungen und Vorlesungen an Universitäten oder in einem Mathematikleistungskurs einer Oberstufe ein.
Eine ganz andere Zielgruppe hatte das Projekt der AG Mathematik-Didaktik des Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau am Marion-Dönhoff-Gymnasium Lahnstein, einer MINT-EC-Schule, im Blick: Die fünften Klassen des MDG.
Das Projekt der mathematischen Modellierung wird im Rahmen der Kooperation im Netzwerk Campus Schulen mit der Universität Koblenz-Landau angeboten.
Wie verteilen sich die europäischen Münzen über die Länder? Lohnen sich Energiesparlampen? Wie hoch sind die Kosten für eine Evakuierung der Stadt Koblenz beim Auffinden einer Fliegerbombe in der Nähe eines Krankenhauses? Gibt es Spielstrategien, um beim Spiel „Hol’s der Geier“ möglichst immer zu gewinnen? Wie geht man geschickt mit einer Spidercam um? Und wie kann man ein großes Grundstück mit möglichst wenigen Ressourcen optimal bewässern?
Diese und weitere Fragestellungen haben die beiden 5. Klassen des Marion-Dönhoff-Gymnasiums Lahnstein vom 23.-25. Januar 2017 innerhalb eines Projektes mathematisch versucht zu beantworten.
Drei Tage lang durften alle Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen Uni-Luft schnuppern und sich unter Beratung ihrer Projektleiterinnen und- leitern mathematisch austoben.
Am Montagmorgen ging es direkt zur ersten Stunde los: Die Fünftklässler suchten sich in Kleingruppen zu Beginn des Projektes ein spannendes Thema aus, an dem sie die nächsten drei Vormittage arbeiten wollten.
Frau Manderfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Professor Dr. Hans-Stefan Siller und Mitglied der AG Didaktik der Mathematik der Universität Koblenz-Landau, stellte sich, ihre drei Kollegen Herrn Klock, Frau Doll und Frau Becker sowie die einzelnen Projektthemen vor und ließ die Gruppen ein Wunschthema für die kommenden drei Tage auswählen.
Danach ging es an die Arbeit: Die Gruppen mussten sich selbst mit Hilfe von Internetrecherche Fragen und Informationen erarbeiten, die ihnen eine Lösung ihres Alltagsproblems ermöglichten. Die Studierenden und Mitarbeiter der Universität standen dabei zwar beratend zur Seite, die Lösungen mussten aber von den Fünftklässlern eigenständig modelliert werden.
Da wurden dann auch schon einmal mathematische Kenntnisse erforderlich, die im Unterricht noch gar nicht behandelt waren und die man sich dann nebenbei auch noch erwarb.
Ab dem späten Dienstagvormittag wurden die Ergebnisse in Präsentationsform gebracht: Texte wurde mit dem Computer geschrieben, Tabellen und Powerpointpräsentationen erstellt und sogar kleine erklärende Videos gedreht. Die Schülerinnen und Schüler bereiteten sich darauf vor, den Projektleitern, ihren Lehrerinnen und Lehrern und natürlich ihren Mitschülern ihr Thema vorzustellen.
Am Mittwoch war es dann auch schon so weit: Nach einem letzten Feinschliff präsentierten alle acht Gruppen ihre Projektergebnisse.
Neben ein wenig Aufregung war vor allem großer Stolz und Zufriedenheit auf Seiten der Fünftklässler spürbar, dass sie selbstständig Lösungen zu allen Projektthemen erstellen und präsentieren konnten. Auch Rückfragen ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen und ihrer Lehrer konnten die Gruppen souverän beantworten. Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge nahmen sie offen entgegen und freuten sich sichtlich über das Lob aller Anwesenden.
Stolz präsentieren zum Ende der Veranstaltung alle Schülerinnen und Schüler ihre von der Universität ausgestellten Zertifikate.
Zum Abschied überreichte Schulleiterin Christa Keßler den vier Projektleitern als kleines Dankeschön für ihr Engagement den Marion-Dönhoff-Schulhonig, den die Bienen-AG der Schule selbst geimkert hat.
Das Projekt, mit so jungen Schülern mathematische Modellierungen zu betreiben, ist als absolut erfolgreich anzusehen, und das Marion-Dönhoff-Gymnasium freut sich auf die weitere Kooperation und zukünftige Projekte mit der Universität Koblenz-Landau.