Latein

Warum eigentlich Latein lernen?

„Das Lateinbuch ist das Lehrbuch Europas“ (G. Seibt)

Durch die Ausdehnung des römischen Reiches über den gesamten europäischen Raum ist Latein die Muttersprache Europas und daher ein fester und unentbehrlicher Bestandteil einer Europaschule.

Latein ist also einerseits ein Grundlagenfach, vermittelt jedoch ebenso viele Schlüsselqualifikationen, die für uns und unser Leben sehr hilfreich sind – unabhängig davon, in welchem Beruf wir jetzt oder später tätig sind.

Es gibt also viele gute Gründe, Latein zu lernen:

  • ‚In Kultur komplett fit‘

In den modernen Fremdsprachen steht die Kultur eines einzelnen Landes im Mittelpunkt. Durch die Begegnung mit der Antike erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Einblick in die kulturellen Hintergründe eines einzelnen Landes, sondern in die Grundlagen der gesamten europäischen Kultur.

  • ‚Für die eigene Meinung komplett fit‘

Im Gegensatz zu den modernen Fremdsprachen lernen die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht nicht die moderne, sondern die antike Wirklichkeit in ihrem Alltag, ihren Tagesabläufen, Festen und Freizeitgestaltungen, aber auch die antike Architektur, Philosophie und Geisteswelt, berühmte Persönlichkeiten, geschichtliche Ereignisse, die spannenden Bereiche der antiken Mythologie und Kunst und deren Rezeption kennen. Diese Begegnungen stellen eine Alternative und Ergänzung zum eigenen Welt- und Menschenbild dar und laden zum Vergleich mit heutigen Meinungen, aber auch zur Bildung eines eigenen Standpunktes ein. Die dadurch gewonnenen Kenntnisse können in anderen Unterrichtsfächern eingesetzt und genutzt werden, bis hin zum Abitur.

  • ‚In Vokabeln komplett fit‘

Entgegen dem weitverbreiteten Vorurteil ist Latein nicht ‚tot‘, sondern in vielen Worten unseres täglichen Lebens quicklebendig. Ob Mars, Computer, Blend a med – ohne es zu wissen, verwenden wir alle täglich Worte mit lateinischen Wurzeln.

„Na und. Da habe ich doch nichts davon!“ – könnte man hier vielleicht sagen.

Man hat aber doch etwas davon. Denn das Vokabellernen wird vielfach stark vereinfacht, weil man an Bekanntes anknüpfen kann, z. B. fenestra = Fenster.

Natürlich sind einige Vokabeln etwas schwieriger zu merken. Viele können aber sogar den eigenen Wortschatz und Ausdruck bereichern. Unzählige lateinische Wörter werden in den internationalen Fachsprachen verwendet – auch den Naturwissenschaften. Bei uns als ‚Mint-Schule‘ ist die Wortschatzarbeit in Latein also gleichzeitig eine Investition in naturwissenschaftliche Fächer, aber auch in die allgemeine akademische Zukunft.

  • ‚In Sprache komplett fit‘

Im Englisch-, Französisch- und Spanischunterricht steht die Kommunikation in einer Fremdsprache im Mittelpunkt. Im Fach Latein bildet weniger die Verständigung, sondern eine grundsätzliche Beschäftigung mit Sprache den wichtigsten sprachlichen Schwerpunkt. Die hier erworbenen Kenntnisse reichen weit über den Lateinunterricht hinaus in alle Bereiche des Sprach- und Textverstehens hinein, in viele andere Schulfächer, bilden aber auch eine wichtige Grundlage für das spätere Berufsleben.

  • ‚In Genauigkeit komplett fit‘

Beim Erschließen und Übersetzen lateinischer Texte üben die Schülerinnen und Schüler im Gegensatz zum ‚Multitasking‘ und zur schnellen Kommunikation in den neuen Medien das mikroskopische Denken: genau hinsehen, Strukturen prüfen und erkennen, Beobachtungen in ein grammatisches System einordnen, passende Ausdrücke, Sätze und Übersetzungen finden. Damit erhalten sie nicht nur eine in unserer hektischen Zeit so dringend nötige Gelegenheit zur Entschleunigung, sie haben gleichzeitig auch genügend Raum, ihre Kompetenzen in Sprache, Ausdruck und Syntax im Deutschen zu schulen – sowie die in allen modernen Studien (z.B. Pisa) so dringlich eingeforderte Fähigkeit eines grundsätzlichen Textverständnisses.

  • ‚Zum Studieren komplett fit‘

Genaues Lesen und Analysieren sind nicht nur im Lateinunterricht erforderlich, sondern auch die Grundlagen allen wissenschaftlichen Denkens. Gleichzeitig werden die Kernkompetenzen Konzentration, Ausdauer und Kombinatorik trainiert, die für das Gelingen eines jeden Studiums essentiell sind. Im Kontext Schule gibt es nur wenige Bereiche, die dies in gleicher Weise erfordern, so dass dem Fach Latein für die Studierfähigkeit unserer Studenten eine besondere Bedeutung zukommt.

  • ‚Im Studium komplett entlastet‘

Bei vielen Studiengängen werden Lateinkenntnisse oder sogar ein Latinum verlangt. Oft wird dieses spätestens zum Master-Studiengang vorausgesetzt. Ein Latinum an der Universität nachzuholen, ist sehr arbeitsreich und zeitraubend. An der Schule wird das Latinum nach fünf Jahren mit einer Zeugnisnote von mindestens ausreichend (05 MSS-Punkte) erworben. An der Universität muss hierfür dagegen ein Zusatzkurs zum normalen Studium absolviert werden, an dessen Ende eine offizielle schriftliche Übersetzungsprüfung und eine mündliche Prüfung stehen.

Information Latein als zweite Fremdsprache