Vom 11. bis 13. November 2024 erlebte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Marion-Dönhoff-Gymnasiums Lahnstein eine außergewöhnliche Exkursion nach Straßburg. Als Botschafterschule des Europäischen Parlaments hatte das MDG die einzigartige Gelegenheit, am renommierten Euroscola- Programm im Europäischen Parlament teilzunehmen. Teilnehmer waren Juniorbotschafter aus der Europa-AG und andere interessierte Schülerinnen und Schüler der 9. bis 11. Klasse.

Euroscola ist eine Initiative des Europäischen Parlaments, die jungen Menschen die Chance bietet, Europa hautnah zu erleben. Das Programm bringt jährlich etwa 10.000 Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren aus allen EU-Mitgliedstaaten in Straßburg zusammen.

Euroscola zielt darauf ab, das Verständnis für die Funktionsweise der EU-Organe zu fördern und den interkulturellen Austausch zu stärken. Begrüßt wurden die Jugendlichen zunächst von Roberta Metsola, der Präsidentin des Europäischen Parlaments, die sich mit den Schülerinnen und Schülern über die Bedeutung von Bildung und Zusammenarbeit sowie den Möglichkeiten des Klimaschutzes austauschte. Ebenfalls per Video zugeschaltet war Ryan Meilak, Diplomat aus den USA, der seine Sichtweise zur künftigen transatlantischen Zusammenarbeit nach der Wahl von Donald Trump schilderte. Auch mit ihm konnten diverse Fragen erörtert werden.

Zusätzlich schlüpften alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Tag in die Rolle von Europaabgeordneten und erlebten den politischen Prozess der EU aus erster Hand.
Im Plenarsaal, der an diesem Tag für die Jugendlichen reserviert war, diskutierten und debattierten sie über aktuelle europäische Themen wie z.B. den Klimaschutz.
Sie lernten dabei, Kompromisse zu finden und mit anderen Teilnehmern zu verhandeln. Am Ende des Tages stimmten sie, wie echte Abgeordnete, über verschiedene Entschlüsse ab. Eine mögliche sprachliche Barriere wurde dadurch umgangen, dass Dolmetscher das Gesagte in alle 24 Amtssprachen übersetzten.

Untergebracht war die Schülergruppe in der Jugendherberge Kehl, von wo aus Straßburg bequem mit der Tram oder sogar zu Fuß erreicht werden konnte. Hierdurch erlebten die SchülerInnen die Vorteile der Freizügigkeit innerhalb der EU hautnah, denn sie konnten sich frei zwischen Deutschland und Frankreich bewegen und die Besonderheiten beider Nachbarländer im direkten Vergleich entdecken.

In den Abendstunden hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die pittoresken Gassen und Plätze Straßburgs rund um die Kathedrale auf eigene Faust zu erkunden, bevor dann am letzten Tag der Reise bei einer Bootsfahrt auf der „Ill“ noch einmal eine Gesamtschau auf die vielfältigen Gesichter Straßburgs geboten wurde. Vom Wasser aus konnten die Schüler die historische Altstadt „La petite France“ sowie das moderne Europaviertel bewundern.

Am Ende der Fahrt waren sich alle Teilnehmer einig: Die Fahrt nach Straßburg und die Teilnahme am Euroscola-Programm waren ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Die Schülerin Viktoria Radek formuliert es so: „Das Event hat es ermöglicht, Europa noch greifbarer wahrzunehmen in Bezug auf Ideen und Diskussionen und zudem hat dies auch Freundschaften geschaffen, die über Grenzen hinaus bestehen.“ Für ihren Mitschüler Luca von Graevenitz war diese Fahrt ein Paradebeispiel für die europäische Freiheit. „So viele Schüler aus unterschiedlichen Staaten zusammenkommen zu sehen, und ein Teil davon gewesen zu sein, war ein unvergessliches Erlebnis.“

Bildnachweis Fotos Euroscola: Michel Christen @European Union 2024 – Source: EP