Die diesjährige Sprachenfahrt der Klassen 6 führte die Französisch-Lerngruppe am 2. Juli 2024 nach Luxemburg. Im frankophonen Großherzogtum, seines Zeichens das letzte dieser Welt, sollten die SchülerInnen und Schüler am Ende des ersten Lernjahres ihre in der zweiten Pflichtfremdsprache erworbenen Fähig- und Fertigkeiten im Verstehen und Sprechen der französischen Sprache erstmals im echten Leben erproben. Begleitet wurden die Kinder von ihren Fachlehrerinnen Gisela Ladach und Claudia Stein.

Der mit Spannung erwartete Tag verlief abwechslungsreich. Am Reiseziel angekommen, merkten die Schülerinnen schon bald, dass Menschen vieler Nationalitäten das Stadtbild bestimmen. Ca. 60 Prozent der Einwohner von Luxemburg-Stadt sind Ausländer, infolge dieses kosmopolitisch geprägten Umfelds sind die Schulen mehrsprachig organisiert. Schwer beeindruckt zeigten sich SechtklässlerInnen über die Information, dass die meisten luxemburgischen Schüler bereits beim Eintritt in die weiterführende Schule drei Sprachen – Deutsch, Letzeburgisch und Französisch – beherrschen.

Vor der großen Stadtführung wurde zunächst die nähere Umgebung etwas genauer unter die Lupe genommen. In luftiger Höhe auf dem Bockfelsen startete die Inspektion. An keinem anderen Platz lässt sich die charakteristische Lage der Stadt besser erkennen als hier: hoch aufragenden Sandsteinfelsen mit imposanten Festungsresten, tief eingeschnittene Täler durch die Flüsse Alzette und Pétrusse, unzählige Brücken und Viadukte. Noch mehr Interesse als der schönen Aussicht wurde nur dem Innenleben des Felsen zuteil, den sogenannten Bock-Kasematten: ein unterirdisches Labyrinth aus Gängen, Räumen und engen Wendeltreppen. Einst im 18. Jahrhundert durch die österreichischen Herrscher in den Felsen gebohrt und den Luxemburgern in Kriegszeiten als Unterschlupf dienend, reizten die abenteuerlich anmutenden Irrwege nebst Spinnengetier die Gruppe ungemein. Doch soll niemand unterirdisch verloren gegangen sein.

Jedenfalls konnte die nachmittägliche Stadtführung am Treffpunkt auf der „Place Guillaume II“ vollzählig beginnen. Der Rundgang führte die Gruppe vorbei an “Notre Dame”, dem Großherzoglichen Palast, über den Place de Clairfontaine im Regierungsviertel, den Place de la Constitution, wo die “Gëlle Fra”, also die “Goldene Frau”, steht, durch die verwinkelte Altstadt mit ihren kleinen Gässchen über das Bankenviertel zu einem gläsernen Aufzug, heimliches Highlight der Sightseeing-Wanderung. Der Fahrstuhl überwindet 71 Höhenmeter und verbindet Ober- und Unterstadt miteinander. Und auf ging’s.

Wieder festen Grund unter den Füßen sahen die Eleven, inzwischen voll in Luxemburg akklimatisiert, sich befähigt, ihr Französisch unter Beweis zu stellen. Vom Place d´Armes ausschwärmend wurden die ansässigen Imbisse, Bäckereien und Souvenirshops erfolgreich gestürmt: Niemand klagte über Hunger und Durst während der dreistündigen Busfahrt gen Heimat.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Trier, wo am Morgen die LateinschülerInnen der sechsten Klassen mit ihren Lehrkräften vor dem Rheinischen Landesmuseum ausgesetzt worden waren, um fünf Stunden später vor dem Fuß des Konstantins auf ihre Abholung zu hoffen, fand sich am frühen Abend ein zufrieden-vergnügter Jahrgang wieder in Lahnstein ein, hochmotiviert für den FS2-Unterricht am nächsten Schultag.