Die Europawahlen finden von Donnerstag, 6. Juni, bis Sonntag, 9. Juni 2024 statt, in Deutschland wird am 9. Juni gewählt. 2024 haben hierzulande erstmals mehr als eine Million junge Erwachsene ab 16 Jahren die Möglichkeit, an der Wahl teilzunehmen. Zur Wahrnehmung ihrer demokratischen Grundrechte wurde das Wahlalter für die Europawahl in Deutschland um zwei Jahre herabgesenkt. Ein Wahlrecht für 16- und 17-Jährige besteht ebenfalls in Belgien, Österreich, Griechenland und auf Malta.
Das war Anlass genug, am MDG am 5. und 6. Juni 2024 in die Erprobungsphase für den Gang an die Wahlurne zu gehen und eine Juniorwahl zur Europawahl durchzuführen. Veranstaltet wurde das Event durch die JuniorbotschafterInnen für das Europäische Parlament der Schule, derzeit 15 Schülerinnen und Schüler, unter Anleitung und Koordination von Alexandra Andernach, sogenannte Seniorbotschafterin EP. Zielgruppe waren die Mitschülerinnen und Mitschüler der JuniorbotschafterInnen, also Jugendliche der Jahrgangsstufen 8 bis 12.
Das Projekt ermöglicht Schülerinnen und Schülern das Erleben einer demokratischen Wahl unter realistischen und detailgetreuen Umständen. So werden Wahlbenachrichtigungen an die wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler ausgeteilt, ein Wählerverzeichnis erstellt und ein Wahlvorstand gebildet, der die Wahl organisiert und überwacht, ein Wahlraum nachgebaut mit Wahlzetteln, die denen der Wahl der eigentlichen Europawahl genau gleichen, Wahlkabinen und Wahlurnen nachgebaut sowie der Wahlakt selbst und die nachfolgende Auszählung vorgenommen. Bundesweit beteiligen sich 2024 an dieser Juniorwahl 5598 Schulen.
Als Wahlvorstand der Schule agierten die JuniorbotschafterInnen aus den Klassen 8b, 9a, 9b und 10a. 193 wahlberechtigten Schülerinnen und Schülern wurden ermittelt, von denen 175 ihre Stimme nutzten und abgaben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 90,67 Prozent. Wahlvorstand und Jungwählern machte dieses Spiel vor ernsthaftem Hintergrund sichtlich Freude, sie unterhielten sich buchstäblich gut. So gab ein Mädchen aus der Stufe 8 unumwunden beispielsweise zu, dass sie vorab überhaupt nicht gewusst habe, dass so viele verschiedene Parteien – insgesamt 34 nämlich – zur Wahl ständen und sie von den meisten auch nie etwas gehört habe. Erst durch die Vorträge der JuniorbotschafterInnen, die referierend durch die Klassen gezogen waren, habe sie sich näher mit der Europawahl beschäftigt – und jetzt sei es doch spannend, an der Juniorwahl mitzumachen, und das Wahlergebnis der Schule mit dem offiziellen am Sonntag zu vergleichen. Seitens der ZehntklässlerInnen und der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die als ErstwählerInnen tatsächlich an der Europawahl am Sonntag teilnehmen dürfen, war das Interesse an der Juniorwahl verständlicherweise am größten, obwohl etliche von ihnen sich immer noch nicht für eine Partei entschieden haben. „Ich fühle mich nun sicherer bei der Wahl am 9. Juni, weil ich jetzt weiß, wie das Wählen funktioniert“, kommentierte eine Schülerin aus der 10a das Prozedere. Auch für die JuniorbotschafterInnen selbst war die Erfahrung als Wahlvorstand lehrreich: „Ich wusste gar nicht, wie viel Arbeit die (fehlerfreie!) Auszählung der Stimmen bereitet“, stellt ein Wahlhelfer aus der 10a fest, nachdem man sich beim Auszählen der Stimmen zunächst einmal verzählt hatte. Schließlich konnte das korrekte Ergebnis online erfolgreich dem Urheber des Projekts (Kumulus e.V.) übermittelt werden. Veröffentlicht werden die Wahlergebnisse der Juniorwahl zeitgleich mit den Ergebnissen der Europawahl am Sonntag, den 09.06.2024, ab 18:00 Uhr, unter: