„Moin Moin sagen nur Schwätzer.“ Mit diesen Worten begrüßte Albertus Akkermann, der singende Wattführer von Borkum, die Klassen 8a und 8b nach ihrer Ankunft auf der Insel am Nachmittag des 19. September 2023. Mit der Fähre war die Gruppe mit ihren Klassenlehrerinnen Sabine Hann und Lisa Sobioch sowie den begleitenden Lehrkräften Peter Bourger und Michael Paul von Emden übergesetzt.
Bei Schietwetter und sandigen Böen wurde die Insel zunächst einmal mit dem Fahrrad erkundet. Eindrucksvolle Ausblicke vom Deich auf die Salzwiesen und das Wattenmeer boten sich den Radlern dar. Rechts und links der Radwege konnte sogar Sanddorn entdeckt werden, der einige Tage später in Form von Süßigkeiten, Gewürzen und Tee von vielen als Geschenk für die Familie zuhause ins Gepäck wanderte.
Das Wattenmeer wurde durch die geführte Wattwanderung mit Albertus sehr genau erforscht, der mit seinen spannenden Vorträgen die Barfüßler zwischen Wattwürmern, laufenden Muscheln und Möwen zu fesseln wusste. Kurzzeitig vom Meer eingeschlossen wurde dabei unversehens auch ahnbar, welche Gefahren das Watt birgt. Noch mehr über die Meereswelt konnten die Schülerinnen und Schüler später im Nordsee Aquarium erfahren und die Tierwelt der Nordsee von Nahem betrachten.
In der Stadt Borkum galt es für die Kinder vom Rhein, im Rahmen einer Stadtrallye die beiden einzig noch verbliebenen Zäune aus den Kinnladen des Grönlandwals zu finden, die in der Walfangzeit auf Borkum zum Schutz gegen Sandverwehungen die Grundstücke eingrenzten. Laut Informationstafel zur Attraktion vor mehr als zwei Jahrhunderten handelt es sich um „ein Kulturerbe von ähnlicher Bedeutung wie Stonehenge“. Ganz in der Nähe des Walpfads rückte schließlich der neue Leuchtturm ins Blickfeld.
Doch besonders beeindruckte erst der „fahrende Leuchtturm“ – das Feuerschiff, das die Klassen in Borkum Reede besichtigten und das heute als Museumsschiff ausgebaut ist. Als die Untiefen des Borkumriffs noch nicht durch Radar erkannt werden konnten, waren solche Feuerschiffe zwischen 1875 und 1988 ca. 30 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum auf einem der Hauptschifffahrtswege der deutschen Bucht im Einsatz, um für Sicherheit und Orientierung auf dem Wasser zu sorgen.
Am Südstrand der Insel, einem malerischen Sandstrand mit belebter Strandpromenade, gerieten Seehunde ins Visier und zwischen farbenfrohen Strandkörben konnte die Sicht aufs weite Meer genossen werden. Bestens wurden hier die Achter wieder von Albertus unterhalten, der neben Informationen zu dem Lebensraum der Seehunde auch spannendes Seemannsgarn und Anekdoten von tausenden angespülten Sneakern und anderem außergewöhnlichen Treibgut zu bieten hatte.
Als sich am Ende der Woche 8a und 8b wieder am Hafen einfanden, um ein zweites Mal in See zu stechen, mochten die meisten kaum glauben, dass fünf Schultage vergangen waren und kurz über lang die Klassenfahrt ihr baldiges Ende im Koblenzer Hauptbahnhof finden würde.
„Moi“ wars – so klang es mehrheitlich. Das ist Plattdeutsch für „schön“, womit der Ursprung des eingangs erwähnten nordischen Grußes nun auch erklärt ist.




