Das Fach Physik erfreut sich am Marion-Dönhoff-Gymnasium mit Einsetzen in der Jahrgangsstufe 8 bis zur Abiturprüfung im Leistungskurs außerordentlicher Beliebtheit. Ein Grund dafür dürfte in der sogenannten Physik-Nacht zu finden sein, die alljährlich für die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 7 von der Fachschaft Physik und den KollegInnen der MINT-Fächer initiiert wird.
Am 21.06.2024 war es dann auch wieder einmal soweit: Unter der Federführung des Fachvorsitzenden und Klassenlehrers der 7a Dr. Michael Bockhorst, unterstützt durch die NaWi-LehrerInnen Katrin Dietze, Wolfgang Heuper, Anna-Lena Kilian, Hildegard Sthamer und Klassenlehrer der 7b Michael Paul, nahm die Veranstaltung am frühen Abend Fahrt auf, um gegen Mitternacht im Innenhof der Schule mit wallendem Stickstoff-Nebel über den Wassern und einer Wasser-Öl-Explosion ihrem mystisch-feurigen Höhepunkt entgegenzustreben, der im heiß züngelnden Feuer-Tornado und einem flammenden MDG-Logo am schwarzen Himmel über Lahnstein seinen krönenden Abschluss fand.
Doch bis dahin sollten noch gut sechs Stunden verstreichen. In einer zweiteiligen Physik-Show, in der das Publikum zunächst aufgefordert war, Vermutungen und Begründungen zu den gezeigten Versuchen entspannt zu äußern, wurden verschiedenste Phänomene rund um Elektrizität, Vakuum und Druck sowie die Eigenschaften flüssigen Stickstoffs vorgestellt.
Im nächsten Programmpunkt waren die Schülerinnen und Schüler gefordert, selbständig an unterschiedlichen Lernstationen physikalisch-technische Aspekte zu erkunden. Unter anderem sollte, zeitlich wie materiell deutlich begrenzt, in Kleingruppen eine Lösung zum Problem der jeweils gestellten Aufgabe entwickelt werden.
So sollte beispielsweise an einer der Stationen eine Kerze per Luftdruck aus etlichen Metern Entfernung ausgeschossen, an einer anderen die Haftkraft von Vakuum, dem ominösen “Nichts” mit den vielen Wirkungen, erkundet oder gar eine nichtnewtonsche Flüssigkeit untersucht werden, die – durchdringt man sie langsam – nachgibt, dagegen – bei einem Schlag auf ihre erstaunlich harte Oberfläche – das gerade nicht tut.
An einer recht aufwendig eingerichteten Station sollten die Schülerinnen und Schüler einfache LED-Kreationen, bestehend aus einer Batterie, einem Vorwiderstand und einer LED bzw. mehreren bunten LEDs zusammenlöten, die auch nach Hause mitgenommen werden durften. In diesem Versuch trafen Verbindungs-Technik und die Physik der Elektrizität aufeinander und waren von den TeilnehmerInnen genauso zu bewältigen wie der Umgang mit einem 350 Grad heißen Lötkolben, der Metall zum Schmelzen bringt – und deshalb tunlichst nicht am falschen Ende anzufassen ist.
Teil drei des Events stand im Zeichen des Wettbewerbs. Zum einen ging es um den Bau eines Auftriebskörpers mit möglichst hoher Lasttragfähigkeit, umgangssprachlich auch Boot genannt, zum anderen um einen funktionsfähigen Aufprallschutz für einen empfindlichen Gegenstand, genannt rohes Ei, aus einer Fallhöhe von immerhin 5 Metern auf nackten Waschbeton. Nach anfänglicher Ratlosigkeit ob der anspruchsvollen Herausforderungen, zu deren Lösung nur einfache Mittel zur Verfügung standen, wurde mit kreativer Anspannung, viel Interaktivität und Spaß um eine Lösung, sprich Produkt, gerungen.
Energetisch bewältigt wurde die Physik-Nacht mittels Pizza und einer längeren Pause zur Halbzeit, die überraschenderweise von den Ersten bereits nach knapp einer halben Stunde aufgehoben wurde, scheinbar hatte bei ihnen die Neugier alle rein körperlichen Bedürfnisse überwältigt.