71. Europäischer Wettbewerb 2024 – Europa (un)limited

1953 ins Leben gerufen, ist der Europäische Wettbewerb der erfolgreichste Schülerwettbewerb bundesweit, seine Beliebtheit steigt alljährlich. So machten im Schuljahr 2023/24 circa 1.300 Schulen mit. Das sind in etwa 60.000 TeilnehmerInnen, SchülerInnen aller Schularten und aus allen Jahrgangsstufen, die Freude an Kreativität haben, literarisch, künstlerisch, ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Mit Fantasie soll Europa entdeckt, bedacht, gestaltet werden. In seiner 71. Runde stand der Wettbewerb unter dem Titel „Europa (un)limited“. Grenzen galt es auszuloten, innerhalb und außerhalb Europas, Grenzen zu durchbrechen, persönlich, imaginär, medial.

Am Marion-Dönhoff-Gymnasium Lahnstein beteiligte sich einmal mehr das Fach Bildende Kunst: wie immer originell und enthusiastisch und in diesem Schuljahr verdientermaßen auch überaus erfolgreich. Unter der Federführung ihrer Kunstlehrerin Marie-Luise Peres-Krepele erzielten Letizia Keßler, Schülerin der Klasse 6a, einen 1. Landespreis und Arina Boboshka, Schülerin der Klasse 8b, einen 2. Landespreis. Ihren Arbeiten lagen thematisch unterschiedliche Module des Wettbewerbs zugrunde.

„Spreng den Rahmen. Schnapp dir einen Gegenstand aus einem europäischen Gemälde und erwecke ihn zum Leben“. Mit dieser Aufgabe beschäftigte sich einfallsreich die Orientierungsstufe. Zu einem der schönsten Ergebnisse mutierte kurzerhand Vincent van Goghs weltberühmte „Sonnenblumen“. Als XXL-Blumenstrauß der Klasse 5a sprengen die gelben Blumen buchstäblich den Rahmen und die ersten Blütenblätter bedecken den Boden (Abbildung 1). Prämiert wurde Letizias Daumenkino. Umgesetzt in 25 Miniaturbildern DIN A6 erstellte die kleine Künstlerin „Das verschluckte Zimmer“ (Abbildung 2) und begeisterte die Juroren in Mainz.

„Über den eigenen Schatten springen“. Diese Wettbewerbsvorgabe wählte die 8. Jahrgangsstufe für ihre Einsendungen aus. Mehrheitlich sehr individuell geprägte Projekte entwickelten sich, bezogen auf Erfahrungen im Corona-Lockdown oder im Ukraine-Krieg. Visualisiert und künstlerisch überwunden, wurden persönliche Erlebnisse, Grenzen emotionaler Art, nicht geografischer Natur. Arinas prämierte Zeichnung (Abbildung 3) macht das eindringlich anschaulich.

Die Preisverleihung für die rheinland-pfälzischen Landeskinder fand am 6. Juni 2024 im Mainzer Landtag statt (Abbildung 4). Eingeladen waren in den einzelnen Kategorien die jeweils 1. Preisträger. Beteiligt hatten sich annähernd 5.000 Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz. Letizia Keßler in Begleitung von Marie-Luise Peres-Krepele erlebte drei Tage vor der Europawahl eine feierliche Veranstaltung im Plenarsaal, auf deren Programm u.a. eine Podiumsdiskussion (Abbildung 5) mit Bildungsministerin Stefanie Hubig, dem Landtagspräsidenten Hendrik Hering sowie dem Vorsitzenden der Europa-Union Rheinland-Pfalz Norbert Herhammer stand. Europa werde zu oft zu territorial gedacht, so Hubig.

Registrierung, Sicherheitsschleuse, Personenkontrolle, Einteilung in Altersgruppen, Online-Rallye und Pasta, Foto-Shooting und nicht zuletzt der eigentliche Anlass der Reise, als Landessiegerin im Landtag persönlich für ihr Werk geehrt zu werden – als Auszeichnung gab es eine Urkunde nebst Buchgutschein (Abbildung 6) – machten für Letizia den Tag zu einem Highlight ihrer bisherigen Schullaufbahn.

Alle anderen Künstlerinnen und Künstler, die in Lahnstein zu verbleiben hatten, durften sich zu einem späteren Zeitpunkt freuen. Ihnen wurde am 8. Juli 2024 durch den EU-Kreisverband Rhein-Lahn – vertreten durch Mechthild Schmidt und Dr. Michal Monet – im Beisein von Landrat Jörg Denninghoff vor den „Sonnenblumen“ im Foyer der Schule Anerkennung ausgesprochen und eine Urkunde überreicht (Abbildung 7).

Das verschluckte Zimmer – Daumenkino