Praktische Gewässerkunde stand am 29.06.2023 auf dem Stundenplan der Bio-Kurse, Stufe 12. Fachlehrerinnen Katrin Bangert und Katrin Dietze führten kurzerhand ihre SchülerInnen an den Schlierbach in Braubach, wo sie Wasserproben entnehmen und untersuchen sollten.
Vor Ort wurden zwei Standorte angesteuert: ein natürlicher und ein durch anthropogene Einflüsse bestimmter Bachabschnitt. Die Messergebnisse sollten Aufschluss darüber geben, ob und wie sich menschliche Aktivitäten auf die Wasserqualität auswirken.
Um die Wasserqualität der jeweiligen Bachabschnitte zu ermitteln, wurde u.a. der Sapropienindex, der Aufschluss über den Grad der organischen Belastung eines Gewässers gibt, bestimmt. Mit einem Netz wurden dabei an verschiedenen Stellen Wasserproben entnommen und Gewässertierchen als Bioindikatoren ausgesiebt. In Abhängigkeit zu deren Saprobität nämlich, dem Maß für den Gehalt organisch abbaubarer Substanzen im Wasser, definiert sich die Güteklasse eines Gewässers.
Daneben wurden die ausgewählten Gewässerabschnitte skizziert, Profile gezeichnet, ihre grundsätzlichen chemischen Parameter, beispielsweise der Nitratgehalt, bestimmt und ihre Strömungsgeschwindigkeit errechnet.
Mit diesem Datenfundus im Gepäck ging es zurück in den Bio-Saal der Schule, wo in den kommenden Unterrichtsstunden nun die Auswertung des gesammelten Materials ansteht. Ob sich die beiden Gewässerabschnitte wohl wirklich so deutlich in der Qualität ihres Wassers unterscheiden, wie vermutet?
Ein Ergebnis steht allerdings bereits jetzt schon fest: Die Exkursion an den Schlierbach ist eine praxisorientierte, mit vergleichsweise wenig Aufwand umsetzbare Gelegenheit für SchülerInnen, sich der Bedeutung des Gewässerschutzes als eine wichtige Bemühung gegen die Umweltverschmutzung in nächster Nähe zur Natur bewusst zu werden.