In einem zweistündigen Gespräch standen die Kandidaten zur Lahnsteiner Oberbürgermeisterwahl Thomas Becher (CDU), Lennart Siefert (parteilos) und Dr. Marcel Will (SPD) den etwa 100 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 10 Rede und Antwort. Fehlende städtische Räume für Jugendliche, der Mangel an Sportplätzen, die Umzäunung des Schulzentrums, die Bekämpfung der Drogenkriminalität und die Frage nach der Legalisierung von Graffiti in Lahnstein markierten aus Sicht des Publikums die zentralen Eckpunkte der Diskussion. Daneben zeigte die Schülerschaft ein hohes Maß an Sensibilität für die großen Themen der Zeit. So wurde kritisch nachgefragt zu den Möglichkeiten einer gelingenden Integration ausländischer Mitbürger, der fehlende Breitbandausbau beklagt oder auf die mangelhafte Digitalisierung der Schulen und der öffentlichen Verwaltung hingewiesen. Die Debatte der Kontrahenten auf dem Podium gestaltete sich in einem respektvollen Umgang miteinander, weniger kontrovers. Zu den meisten Diskussionspunkten wurden ähnliche Ansichten vertreten, erst im Detail wurden durchaus Unterschiede erkennbar. Face to Face sprachen die Kandidaten mit etlichen Schülerinnen und Schüler nach Verlassen der Bühne im Anschluss an das eigentliche Podiumsgespräch. Hier wurde Politik ganz nahbar!

Um die Vielfalt der Kommunalpolitik und die Möglichkeiten eines künftigen Oberbürgermeisters vor Augen zu führen, hatte die Fachschaft Sozialkunde, vertreten durch Dr. Tobias Kies, Carsten Müller und Referendar Merih Cimen die Veranstaltung bewusst für die Mittelstufe konzipiert. Dass alle drei Kandidaten an die Schule kamen, obwohl dort keine potenzielle Wählerschaft auf sie wartete, verdient – wie in den Dankesworten am Ende der Veranstaltung seitens der Moderatoren ausdrücklich betont – große Anerkennung. Jedem der drei Kandidaten ist auf der Zielgerade seines Wahlkampfes um das höchste Amt in Lahnsteins Stadtverwaltung viel Erfolg zu wünschen.