Was dem Schwarm nicht nützt, 

nützt auch der Biene nicht.

(Mark Aurel, 121-180 n. Chr.)

In diesem Sinne zog unser Bienenschwarm, bestehend aus 34 SchülerInnen der 6. und 9. Jahrgangsstufe mit Latein als zweiter Fremdsprache, am 17. Juni 2025 gemeinsam mit den Fachlehrerinnen Frau Franz und Frau Westerwalbesloh in Richtung Trier. Man war nicht auf der Suche nach Honig, sondern viel mehr nach nützlichem Wissen über den römischen Kaiser und Philosophen Mark Aurel, der als „guter Herrscher“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Wie verlief das Leben des Mannes, dessen „Selbstbetrachtungen“ später zur Weltliteratur wurden? Wer war er, was prägte ihn und wie sieht das Idealbild einer guten Herrschaft aus? Um diese wichtigen Fragen beantworten zu können, schwärmten die eifrigen Bienen nach einem kurzen Abstecher in die Porta Nigra sogleich in das Landesmuseum, welches mit der diesjährigen Landesausstellung zu Mark Aurel Aufschluss geben sollte. 

Hier wurden sie, der Jahrgangsstufe entsprechend, in zwei pädagogische Führungen aufgeteilt, deren Betreuer die kleinen Bienen gekonnt auf dem Weg begleiteten, damit sich auch niemand verflog. Während die 9.KlässlerInnen mehr zu Mark Aurel dem Philosophen als letztem Vertreter der jüngeren Stoa erfuhren, lernten die jüngeren SchülerInnen, wie er erst zum Kaiser durch Adoption wurde und wie sich der Alltag eines Kaisers gestaltete. Auf verschiedenen Wegen erfuhren sie somit mehr über die wechselseitige Beziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft, die Bedeutung von Zusammenarbeit und Gerechtigkeit und schließlich die Empathie für jeden einzelnen innerhalb des Gesellschaftsgefüges. Hierauf folgte ein Workshop, in dem die Kleinen ein Lesezeichen aus Papyrus mit Zitaten Mark Aurels verzieren durften – mit echter Tinte und Stilus natürlich. So konnte man neben reichlich Wissenszuwachs auch etwas Praktisches mit nach Hause bringen. 

Die Reise des Schwarms war hier jedoch noch nicht zu Ende. Es wurden die unterirdischen Heizungsgänge der Kaiserthermen durchflogen und die hohen Ränge des Amphitheaters erklommen, bis es nach einer kurzen Stärkung in der Fußgängerzone wieder auf den Weg zum Bienenstock ging. Auch ein Stellwerksproblem der Bahn konnte den Schwarm nicht aufhalten, die kleinen, erschöpften Bienchen wurden kurzerhand von ihren Eltern in Kobern-Gondorf wieder eingesammelt. Nach diesem ereignisreichen Tag wieder wohlbehalten zuhause angekommen, wurde ihnen sicherlich eine weitere Aussage Mark Aurels bewusst: „Denke stets daran, dass ein glückliches Leben auf ganz wenigen Dingen beruht“ – in diesem Fall wohl einfach ein kuscheliges Bett im eigenen „Bienstock“.