Schülerinnen und Schüler der MSS 12 des Marion-Dönhoff-Gymnasiums Lahnstein hatten am 5. Juni 2025 die Gelegenheit, im Rahmen einer Exkursion an die Moselstaustufe in Koblenz die Ökologie der Mosel besser zu verstehen und zu untersuchen. Die Exkursion bot nicht nur wertvolle Einblicke in die biologische Vielfalt und den aktiven Umweltschutz, sondern diente auch der Studienorientierung für diejenigen, die sich für eine Karriere in den Naturwissenschaften interessieren.

An der Moselstaustufe in Koblenz angekommen, erfuhren die Schüler und die begleitenden Fachlehrerinnen Frau Weber und Frau Dietze durch Herrn Mockenhaupt von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) viel Wissenswertes über die hier befindliche Fischaufstiegshilfe. Angeleitet durch das Team für mikrobielle Ökologie von der BfG, bestehend aus Frau Kleinteich und Frau Reinecke, konnten sie anschließend Untersuchungen des Zoo- und Phytoplanktons der Mosel durchführen, das stationäre Gewässergütemonitoring der BfG kennenlernen und selbst einmal mit Messsonden ausgewählte Parameter der Mosel bestimmen.

Ein besonderes Highlight im ersten Teil der Exkursion war die Besichtigung der großen Fischaufstiegshilfe an der Moselstaustufe in Koblenz. Die Schülerinnen und Schüler erhielten detaillierte Einblicke in die Funktionsweise dieser Anlage, die Fischen bei ihren Wanderungen z.B. zur Laichzeit hilft, Hindernisse wie Wehre zu überwinden. Herr Mockenhaupt von der BfG erläuterte eindrucksvoll, wie Fische mit Hilfe dieser Anlage die Mosel hinauf und z.T. auch wieder hinab wandern können. Er ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern auch Bereiche der Fischaufstiegshilfe zu besichtigen, die Besucher des benachbarten Mosellums nicht zu sehen bekommen. Besonders beeindruckend war dabei die Demonstration einiger Aufnahmen einer KI-gesteuerten Fischkamera, die an der Fischaufstiegshilfe installiert ist. Diese Technologie überwacht die Fischpopulationen und liefert beeindruckende Bilder und wertvolle Daten über das Verhalten der Fische.

Im zweiten Teil erfuhren die Schüler mehr über das Gewässermonitoring durch die BfG. Messsonden erfassen an einigen Standorten kontinuierlich wichtige Daten zur Wasserqualität, die für die langfristige Beobachtung und den Schutz der Fließgewässer entscheidend sind. Diese Technologien veranschaulichten den Schülern die moderne Herangehensweise an den Umweltschutz und die Bedeutung der Digitalisierung in der Wissenschaft. Frau Kleinteich und Frau Reinecke zeigten den Schülerinnen und Schülern außerdem, wie man an großen Fließgewässern wie der Mosel mobil Proben von Zooplankton und Phytoplankton nimmt. Die Proben wurden anschließend unter dem Mikroskop untersucht, um Rückschlüsse auf die ökologische Qualität des Gewässers ziehen zu können. Die praktischen Erfahrungen ermöglichten den Schülerinnen und Schülern nicht nur ein tieferes Verständnis der ökologischen Prozesse, sondern auch eine Orientierungshilfe für mögliche Studienrichtungen im Bereich der Umweltwissenschaften. Besonders zu erwähnen ist hier der von der Hochschule Koblenz, der Universität Koblenz und der BfG in Koblenz angebotene Bachelor/Master-Studiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“. Dieser ist ein bundesweit einmaliger kooperativer Studiengang, in dem sich ökologische, ökonomische, ingenieurwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Aspekte vereinen. Dadurch ermöglicht dieser Studiengang seinen Absolventen vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten rund um das Wasser.

Fließgewässer sind essenzielle Bestandteile unseres Ökosystems und dienen als Lebensraum für zahlreiche Arten sowie als wichtige Verbindungswege in der Landschaft. Große Fließgewässer sind von unschätzbarem Wert für die Biodiversität und die ökologische Vernetzung einer Region. Diese Erkenntnisse sind besonders wertvoll für Schüler, die in der Nähe solcher Gewässer leben und deren Schutz und Erhalt direkt ihre Lebensqualität beeinflusst. Insofern war die Exkursion besonders relevant für die Schülerinnen und Schüler des Marion-Dönhoff-Gymnasiums, die in der Nähe der Fließgewässer Lahn, Rhein und Mosel wohnen.

Die Exkursion hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern einen bleibenden Eindruck. Das Marion-Dönhoff-Gymnasium plant, auch in Zukunft ähnliche Projekte durchzuführen, um das Interesse der Schüler an der Umweltbildung weiter zu fördern und ihnen praxisnahe Einblicke in mögliche Studien- und Berufsfelder zu bieten.

Die betreuenden Fachlehrerinnen und die Schülerinnen und Schüler bedanken sich ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BfG für ihre kompetente und sehr zugewandte Unterstützung beim Lernen.