Wieso feiern die Lahnsteiner am 11. November nicht Karnevalsanfang?

Am 11.11.1944 war der größte Bombenangriff auf die Stadt Lahnstein während des Zweiten Weltkriegs. Der Angriff forderte 222 Todesopfer und hinterließ eine enorme Verwüstung der Stadt. Als die Bewohner aus den Bunkern kamen, sahen sie ihre Umgebung in Schutt und Asche gehüllt“, berichtete Zeitzeuge Rudolf Kring Schülerinnen und Schülern der Klasse 10b, die die aktuelle Ausstellung zum Luftangriff vor 77 Jahren in der Hospitalkapelle Lahnstein zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Dr. Tobias Kies besuchten.

Die eindringliche Botschaft, dass sich so etwas nie wederholen möge, kam beim Publikum direkt an. Sichtlich betroffen lauschte man dem persönlichen Erfahrungsbericht des Referenten, der plastisch vor Augen führte, welche familiären Schicksale die Sprengbomben auf Lahnstein und Umgebung ausgelöst hatten. Ein Stück Erinnerungskultur tat sich auf, das eindringlich ein bislang unbekanntes Schlaglicht auf Heimat und Schulstandort warf.

Den Grund- und Leistungskursen der Oberstufe des Fachs Geschichte, die in den folgenden Tagen ebenfalls ihren Fachunterricht für 90 Minuten dem Stadtarchiv Lahnstein als Initiator der Ausstellung anvertrauten, erging es erwartungsgemäß nicht anders. Auch ihnen rückten die fatalen Folgen des Zweiten Weltkriegs unmittelbar ins Bewusstsein.

Die Dokumentation ist noch bis zum 30. November 2021 zu sehen, der Eintritt ist kostenfrei.